Aufsteiger des Jahres 2013

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Wo man auch hinschaut, überall wimmelt es zurzeit von Jahresrückblicken. Ob nun die spektakulärsten Geschehnisse, die emotionalsten TV-Momente oder einfach simples Revue passieren lassen, gegen Ende eines jeden Jahres ist es soweit, auch 2013.

Wir aber beschäftigen uns mit den Auf- und Absteigern 2013. In zwei Teilen. Zuerst die Aufsteiger:

Jorge Mario Bergoglio war an einem Frühlingsmorgen dieses Jahres noch ein einfacher Kardinal aus Südamerika. Am Abend war er weltweit bekannt als Papst Franziskus II. Mit Weitblick und Vision will er die katholische Kirche zur Kirche der Armen machen. Die katholische Kirche? Bisher eher aufgefallen durch hemmungslosen Prunk, wie ihn Tebartz van Elst praktizierte, unzählige Intrigen und Korruption. Franziskus gibt sich bescheiden, bodenständig und lässt schon jetzt mehr Reformen erkennen als seine vielen Vorgänger. Definitiv ein Aufsteiger. Er gibt zu hoffen, dass die Kirche irgendwann einmal im 21. Jahrhundert ankommen wird.

Wladimir Putin ist definitiv einer der größten Gewinner des Jahres. Hat er Russland endlich Demokratie oder den Rechtsstaat gebracht? Nein, aber dafür erwies er sich als äußerst fähiger Machtmensch. Homosexuelle und Opposition unterdrückt, Ukraine erpresst und die ganze Welt im Sicherheitsrat ausgebremst. Zugleich gab er sich als barmherziger Samariter, indem er den amerikanischen Nerd Snowden aufnahm, was Obama sehr verärgerte, und ließ Mitglieder von Pussy-Riot, die er im vorherigen Jahr noch ins Straflager warf, begnadigen. Sogar sein größter Feind Chodorkowski durfte seine Großzügigkeit erfahren, nachdem er ihn zehn Jahre im Knast versauern ließ. Zuckerbrot und Peitsche. Putin hat seinen Machiavelli gelesen. In diesem Jahr demonstrierte er sein ganzes Können.

Ebenfalls ein Gewinner ist der Mann, dem die Amigos huldigen, der Bayern in der ganzen Republik Gehör verschafft. Horst Seehofer ist mit absoluter Mehrheit erneut bayrischer Ministerpräsident und hat dem Koalitionsvertrag eine weiß-blaue Färbung verpasst. Die Presse kann nichts Schlechtes über ihn schreiben, weil sie nichts Schlechtes über ihn schreiben darf. Wenn man nicht wie das ZDF lebenslanges Aufenthaltsverbot in Bayern haben will, lobpreist man ihn besser. Seehofer polarisiert wie kein Zweiter, doch zweifellos war es für ihn ein erfolgreiches Jahr. Leider.

Von Sigi-Pop über Pannen-Peer zum Vizekanzler. So etwas kann nur ein Sigmar Gabriel schaffen. Wir können von ihm lernen, denn er vermag es eine Wahlklatsche in einen Triumph der Sozialdemokratie zu verwandeln. Ein Zauberer. Wenn er in den nächsten vier Jahren weiter zaubert, ist er Kanzler.

Last but not least die unglaubliche Mutti: Es war ihr Jahr. Fast ein ganzes Jahr lang keine Politik gemacht, ein typisches Merkeljahr, im Wahlkampf die Inhalte abgeräumt, die Wahl gewonnen, danach so stark wie noch nie. Als Unionschefin, Kanzlerin und Führerin Europas ist sie unangefochten. Was wird sie damit anfangen? Das wird erst das nächste Jahr zeigen. Erahnen lässt es sich nicht. Entweder leistet sie doch noch Großes, in Europa etwa oder sie macht weiter wie bisher.

Sie alle hatten dieses Jahr Erfolg. Mal sehen, ob sie nächstes Jahr auch noch dabei sind. Hier im nächsten Teil: Die traurigen Absteiger 2013 mit vielen (noch) bekannten Gesichtern.

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